100-Jahr-Jubiläum der Hornussergesellschaft Schafhausen
15.08.2011 Aktuell, Schafhausen, Rüegsau, Sport, Region, Hasle bei Burgdorf, Vereine, GesellschaftNebst dem offiziellen Festanlass am Samstagabend mit Gemeinde- und Verbandsvertretern wurde auch der Nouss ins Ries getrieben: Am Wochenende massen sich an einem Jubiläumshornussen zehn Gesellschaften und am Freitagabend wurde ein Gruppenwettkampf mit zehn Gesellschaften mit nur neun anstatt der üblicherweise achtzehn Mann ausgetragen. «D’REGION» unterhielt sich mit Daniel Fankhauser, dem Präsidenten der HG Schafhausen. Nach dem Besuch des Festgeländes mit Scheune und Bar ging es auf das nahe gelegene Ries. Dort erläuterte der Präsident fachmännisch den Hornussersport und erzählte aus der Vereinsgeschichte.
1911 riefen die Gründerväter der HG Schafhausen an einer Gründerversammlung den Verein ins Leben. Als erster Präsident amtete Gottfried Löffel. Ein Jahr später trat die HG Schafhausen dem 1902 gegründeten Eidgenössischen Hornusserverband bei und nahm erstmals am Eidgenössischen Hornusserfest in Thun teil. Die Protokolle der Jahre 1911 bis 1937 sind bedauerlicherweise abhanden gekommen. Der Geist dieser Zeit wurde aber glücklicherweise in der Festschrift zum 75-jährigen Bestehen durch Anekdoten von zwei Hornussern aus der Gründungszeit festgehalten. So habe beispielsweise ein Mitglied der HG Schafhausen am Fest in Rohrbach im Jahre 1919 in einer «Bohnereten» übernachtet und am nächsten Morgen den Kollegen erzählt, seine Krawatte sei von den Schnecken gefressen worden. 1920 machten sich die Hornusser dann auf, um Geld für eine Fahne zu sammeln. Zwei Jahre später konnte die 900 Franken teure Fahne dann geweiht werden. Zu dieser Zeit wurden die Stecken, mit denen der Nouss ins Ries getrieben wird, noch selbst gemacht. Die aus Haslen oder Eschenholz gefertigten Stecken wurden über Nacht in den Güllenkasten gehängt, damit sie geschmeidiger wurden. Als grösster Erfolg in der Vereinsgeschichte nennt Daniel Fankhauser den 4. Rang in der 1. Stärkeklasse am Emmentalischen in Rüderswil. Ein weiterer wichtiger Schritt für die HG Schafhausen war der Bau eines beständigen Rieses im «Ebenläng». Im Jahr 1987 durfte die HG Schafhausen das Emmentalische durchführen und konnte ihre Hornusserhütte in Walkringen einweihen. Seit 1993 spielen die Hornussergesellschaften durch die Einführung der Schweizermeisterschaft in Ligen (NLA bis 5. Liga). Die Hornusser von Schafhausen starteten in der NLB. Heute spielt die A-Mannschaft in der 1. Liga. Eine zweite Mannschaft wurde 1997 gegründet, die sich in der 5. Liga mit anderen Hornussergesellschaften misst. Die HG Schafhausen zählt insgesamt 39 Aktiv- und zwölf Junghornusser. Stolz erzählt der Präsident von den erfolgreichen Junioren, die mit den Gemeinden Biglen und Hasle Spielergemeinschaften bilden und bereits zweimal nacheinander die Meisterschaft gewonnen hätten.
Auf dem Spielfeld wird sofort klar, was für eine Dynamik und Wucht hinter einem Streich steckt. Der Stecken zischt durch die Luft und trifft den auf dem Abschlagbock liegenden Nouss. Beim Abschlag hat die 78 Gramm schwere Kunststoffscheibe eine Geschwindigkeit von etwa 300 km/h, beim Abtun trifft der Nouss immer noch mit etwa 160 km/h auf die Schindel. Als Schutz vor zu tief fliegenden Hornussen ist vor dem Bock eine Schussblende angebracht. «Ohne diese würde ich nicht auf das Spielfeld gehen», versichert Daniel Fankhauser, der in der A-Mannschaft der HG Schafhausen meistens als vorderster Abtuer im Ries steht. Markus Hochuli\n
1911 riefen die Gründerväter der HG Schafhausen an einer Gründerversammlung den Verein ins Leben. Als erster Präsident amtete Gottfried Löffel. Ein Jahr später trat die HG Schafhausen dem 1902 gegründeten Eidgenössischen Hornusserverband bei und nahm erstmals am Eidgenössischen Hornusserfest in Thun teil. Die Protokolle der Jahre 1911 bis 1937 sind bedauerlicherweise abhanden gekommen. Der Geist dieser Zeit wurde aber glücklicherweise in der Festschrift zum 75-jährigen Bestehen durch Anekdoten von zwei Hornussern aus der Gründungszeit festgehalten. So habe beispielsweise ein Mitglied der HG Schafhausen am Fest in Rohrbach im Jahre 1919 in einer «Bohnereten» übernachtet und am nächsten Morgen den Kollegen erzählt, seine Krawatte sei von den Schnecken gefressen worden. 1920 machten sich die Hornusser dann auf, um Geld für eine Fahne zu sammeln. Zwei Jahre später konnte die 900 Franken teure Fahne dann geweiht werden. Zu dieser Zeit wurden die Stecken, mit denen der Nouss ins Ries getrieben wird, noch selbst gemacht. Die aus Haslen oder Eschenholz gefertigten Stecken wurden über Nacht in den Güllenkasten gehängt, damit sie geschmeidiger wurden. Als grösster Erfolg in der Vereinsgeschichte nennt Daniel Fankhauser den 4. Rang in der 1. Stärkeklasse am Emmentalischen in Rüderswil. Ein weiterer wichtiger Schritt für die HG Schafhausen war der Bau eines beständigen Rieses im «Ebenläng». Im Jahr 1987 durfte die HG Schafhausen das Emmentalische durchführen und konnte ihre Hornusserhütte in Walkringen einweihen. Seit 1993 spielen die Hornussergesellschaften durch die Einführung der Schweizermeisterschaft in Ligen (NLA bis 5. Liga). Die Hornusser von Schafhausen starteten in der NLB. Heute spielt die A-Mannschaft in der 1. Liga. Eine zweite Mannschaft wurde 1997 gegründet, die sich in der 5. Liga mit anderen Hornussergesellschaften misst. Die HG Schafhausen zählt insgesamt 39 Aktiv- und zwölf Junghornusser. Stolz erzählt der Präsident von den erfolgreichen Junioren, die mit den Gemeinden Biglen und Hasle Spielergemeinschaften bilden und bereits zweimal nacheinander die Meisterschaft gewonnen hätten.
Auf dem Spielfeld wird sofort klar, was für eine Dynamik und Wucht hinter einem Streich steckt. Der Stecken zischt durch die Luft und trifft den auf dem Abschlagbock liegenden Nouss. Beim Abschlag hat die 78 Gramm schwere Kunststoffscheibe eine Geschwindigkeit von etwa 300 km/h, beim Abtun trifft der Nouss immer noch mit etwa 160 km/h auf die Schindel. Als Schutz vor zu tief fliegenden Hornussen ist vor dem Bock eine Schussblende angebracht. «Ohne diese würde ich nicht auf das Spielfeld gehen», versichert Daniel Fankhauser, der in der A-Mannschaft der HG Schafhausen meistens als vorderster Abtuer im Ries steht. Markus Hochuli\n