Zur Jubiläumsfeier zum 125-jährigen Bestehen des Oberaargauischen Schwingerverbandes luden Verbandsspitze, OK und Präsident Simon Herzig in den Saalbau Kirchberg ein. Knapp 200 Personen folgten der Einladung: Gemeindevertreter, der Regierungsstatthalter, Vertreter der sieben Schwingklubs, Verbände, Ehrengäste und der Präsident des Kantonal Bernischen Schwingerverbandes. Selbstverständlich kamen auch die Schwinger: die Jungen und die Alten, die Bewährten und Ausgezeichneten, die Braven und die «Bösen», die Schwingerkönige Adrian Käser, Silvio Rüfenacht und Matthias Sempach. Den musikalischen Rahmen gestaltete das Schützenchörli Kirchberg. Als Moderator war Patrik Sommer ein humorvoller Begleiter durch den Abend. Ein besonders herzliches Willkommen bot Verbandspräsident Herzig seiner grossen Gästeschar und den zahlreichen Ehrenmitgliedern. Ebenso herzlich waren die Gratulationen von Jakob Aeschbacher, Präsident des Bernisch Kantonalen Schwingerverbandes, wie  auch jene des Regierungsstatthalters des Oberaargaus, Stefan Costa. Er erinnerte an den Leitspruch der Schwinger «Haltet Eure Werte hoch». Jakob Aeschbacher seinerseits bilanzierte: «Der Oberaargauische Schwingerverband ist die Summe aller heute an dieser Feier Anwesenden.»

Verbandsgeschichte
Nach dem Gedenken an die verstorbenen Verbandskameraden der letzten 25 Jahre liess Herzig die vergangenen 25 Jahre Verbandsgeschichte  jahrweise mit vielen kleinen Anekdoten aufleben und dankte den ehemaligen Verbands­präsidenten Karl Aeberhard, Otto A. Seeholzer und Rolf Gasser für ihren Einsatz. Die Schwingerkönige Adrian Käser, Silvio Rüfenacht und Matthias Sempach sowie die Unspunnensieger Peter Gasser und Niklaus Gasser wurden für ihre Leistungen geehrt.
Nach einem köstlichen Abendessen überraschte Adrian Schär, Präsident der Jubiläumsschriftkommission, die Festgesellschaft mit der Präsentation eines Rückblicks zu 125 Jahre Verbandsgeschichte. Er stellte den Anwesenden ein Buch vor, in dem auf Hochglanzpapier die letzten 125 Jahre auf 176 Seiten in Wort und Bild festgehalten sind. Es ist ein Almanach der besonderen Güte, ein Rückblick auf kantonale Schwingfeste, das «Eidgenössische» in Burgdorf, Bergkranz- und Teilverbandsfeste,
Unspunnen- und Expo-Schwinget sowie auf die Eidgenössischen Nachwuchsschwingertage.

Ein Buch als Zeitzeuge
«Zahlreiche Mitglieder der Jubiläumsschriftkommission haben während der letzten beiden Jahre dieses Buch zum 125-jährigen Bestehen erarbeitet, was mich stolz macht», so Adrian Schär. Farbig ist sie, die Geschichte des Schwingerverbandes, geprägt von Höhepunkten und vielen Neuerungen während der letzten 125 Jahre. Eine Vielzahl von Bildern belegt, dass der Sport selber sich kaum geändert hat. Die Bilddokumente aus dem Jahr 1900 sind, im Gegensatz zu heute, schwarz-weiss, die Schwinghosen immer noch gleich «formschön». Früher wie heute sind auch die Kampfrichter von grosser Bedeutung. Mit der wachsenden Popularität des Schwingsports ist der Druck auf sie gestiegen. Zahlreiche Kameras zeichnen heute jedes Schwingfest auf und die Bilder werden von Medien und Zuschauenden intensiv analysiert.
Namen, Gesichter und Ranglisten, chronologisch aufgelistet, machen das Jubiläumsbuch zu einer interessanten, spannenden Lektüre und wecken Erinnerungen. Erlebnisse aus 6500 Wochen oder 45 600 Tagen Tradition und Sportgeschichte, die von vielen begeisterten kleinen Jungschwingern/-innen weitergeschrieben und gelebt werden. Gemütlichkeit, Einigkeit im Sportgeist zeichneten dieses Jubiläumsfest – ähnlich einer Familienfeier – aus. Am Schluss erhielten alle Anwesenden eine Ausgabe des gelungenen Jubiläumsbuchs, das lange Gesprächsstoff bieten wird und ein Plädoyer für diesen tollen Sport ist.

Sylvia Mosimann