Vielfältige Facetten der Nachhaltigkeit

  06.12.2023 Aktuell, Bildung, Burgdorf, Bildung / Schule, Gesellschaft, Jugend

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist als Anliegen momentan in aller Munde. Es ist überlebenswichtig, dass Menschen lernen, rücksichtsvoller mit ihrer Umwelt umzugehen: Pflanzen, Tiere, Luft, Wasser und natürliche Ressourcen sind nicht unbeschränkt und selbstverständlich auf unserer Erde. Wenn «möglichst schnell, möglichst viel, möglichst billig» unser Motto bleibt, dann zerstören wir unsere Zukunft auf diesem Planeten. Diese Tatsache ist auch der Hintergrund der Projektwoche «CASA PESTALOZZI» im Pestalozzi Schulhaus Burgdorf. In verschiedenen Ateliers werden die Jugendlichen dafür sensibilisiert, dass «sinnvoll einkaufen, gerecht herstellen, bescheiden wünschen, sorgfältig behandeln, wiederverwenden und reparieren» den zukunftsweisenden Weg darstellen. Alle Themen starten in der einen oder anderen Art im Pestalozzischulhaus: Nistkästen für Mauersegler unter dem Dach wecken das Interesse für Zugvögel, die neue Heizung im Schulhaus führt eine Schüler/innengruppe zum Projekt «Fernwärme», Kleider und Stühle werden im «Repair-Café» geflickt, Lebensmittel im «Food Save»-Projekt verwertet statt entsorgt und Plastikmüll bekommt ein neues Leben als Lampenschirm.

Regula Süsstrunk

Zu ihren Themengebieten verfassten die Schülerinnen und Schüler spannende und informative Texte, wovon nachfolgend zwei mit Bezug zum eigenen Schulhaus sowie einem zeitnahen Anlass abgedruckt sind.

Neue Heizung im Pestalozzi Schulhaus: Heizen – ja klar, aber wie?
Momentan ist «Heizen» ein wichtiges Thema, auch im Pestalozzi. Das Schulhaus ist momentan im Prozess, von einer Erdgasheizung auf Fernwärme zu wechseln. Weil nachhaltiges Heizen so wichtig ist, ist es toll, das Thema in einer Projektwoche zu behandeln.
Die Jugendlichen durften sich in drei Gruppen einteilen: «Ratgeber heizen / lüften», «Heizungen Pestalozzi» und «Fernwärme». Jede Gruppe stellte zwei Endprodukte her. Sie dokumentierten ihren Lernprozess mit Videos, Plakaten, Präsentationen oder Flyern. Dabei arbeiteten sie selbstständig in den Gruppen. In dieser Zeit lernten sie verschiedene Sachen, zum Beispiel wie man am besten und effizientesten heizen kann oder was Fernwärme ist. Dies hat uns ein Schüler erklärt: «Bei Fernwärme kommt die Wärme von einer grossen Anlage, die mit Holz und mit Gas Wasser erhitzt. Dieses Wasser wird dann durch Rohre in viele Gebäude verteilt, wo es zum Heizen gebraucht wird.»
Ausserdem machten sie jeden Morgen ein neues Experiment. Dazu gehörte auch, dass sie in der Turnhalle einen Selbstversuch zum Heizsystem unseres Körpers machten. Wie wärmt sich der Körper auf? Was machen wir, wenn wir kalt haben? Wie kühlt sich der Körper ab?
Eines ist klar:  Heizen beeinflusst die Umwelt. Es verbraucht Ressourcen, wovon nicht alle erneuerbar sind. Heizungen produzieren je nach Brennstoff Abgase, CO2 und Feinstaub. All das belastet unsere Umwelt. Heizungen und deren Funktionsweise sind wichtig! Weit über das Pestalozzischulhaus hinaus.

S.Z. und A.C., 8. Klasse

Schülerinnen und Schüler werden mit Repair Café auf eine nachhaltige Zukunft aufmerksam gemacht
Wie viele beschädigte Handys haben Sie schon weggeworfen, ohne eine Reparatur zu erwägen? Wissen Sie noch, wie man ein kleines Loch in einer Socke zunäht?
In der Schweiz hat sich der Abfall in den letzten zehn Jahren verdoppelt, was ein immenses Problem darstellt. Gründe dafür können sein, dass immer weniger Leute wissen, wie kleine Dinge repariert werden, dass immer mehr Billigprodukte auf den Markt kommen und uns dazu verführen, Neues zu kaufen anstatt Altes zu reparieren. Dabei nehmen wir in Kauf, dass die Qualität der Produkte sinkt. Die Schülerinnen und Schüler lernen in der Projektwoche «Casa Pesta» umzudenken. Sie schauen Möglichkeiten an, Dinge zu reparieren.
Eine solche ist das Repair Café. Diese Idee ist 2014 in den Niederlanden entstanden. Noch im selben Jahr eröffnete das erste Repair Café der Schweiz in Bern. In einem Café bieten Fachleute an, allerhand zu reparieren: Dinge wie Elektrogeräte, Kleider, Möbel und sogar kleine Fahrzeuge. Meist kostenlos! Mittlerweile gibt es in der Schweiz über 200 solcher Cafés. Eines davon ist in Burgdorf. Das Repair Café Burgdorf ist ein praktisches Treffen, das ungefähr sechsmal im Jahr stattfindet – das nächste Mal am 13. Januar 2024 an der Kirchbergstrasse 21. Mehr Infos zum Repair Café auf der Website: www.repair-cafe.ch
«Mir gefällt der Trend nicht, billige Sachen zu kaufen, die bald kaputt gehen und weggeworfen werden», sagt David I., Elektroingenieur und Mitarbeiter beim Repair Café. «Ausserdem ist es mir eine grosse Freude, wenn jemand sein altes Gerät glücklich nach Hause trägt.»

E.D. und J.H., 9. Klasse

 


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote