Grosse Erfolge am Eidgenössischen in Bulle
16.07.2018 Aktuell, Kirchberg, Foto, Kultur, VereineVom 28. Juni bis zum 1. Juli 2018 fanden im Kanton Freiburg – genauer gesagt im malerischen Städtchen Bulle im Greyerzerland – die Eidgenössischen Wettspiele der Tambouren, Pfeifer und Claironisten statt. Rund 2800 Musikantinnen und Musikanten aus dem ganzen Land kamen zusammen, um in diversen Kategorien im Einzel- und Sektionswettspiel gegeneinander anzutreten. Die Kirchberger Tambouren konnten nebst ansprechenden Resultaten bei den Sektionswettspielen insgesamt vier Kranzgewinne im Einzel bejubeln. Einer dieser Kranzgewinne sticht klar heraus und macht den Verein besonders stolz: Dominic Liechti ertrommelte sich im Finale der Königskategorie T1 den phänomenalen dritten Schlussrang und darf sich demnach ab sofort drittbester Tambour der ganzen Schweiz nennen!
Trommeln auf höchstem Niveau
Aufgrund der hohen Anmeldezahlen wurden in der Königskategorie T1 vier Vorrundengruppen gebildet, in denen je rund 50 Tambourinnen und Tambouren starteten. In dieser Kategorie geht in aller Regel nur an den Start, wer grosse trommlerische Ambitionen hegt. Die Konkurrenz ist äusserst hart. Nicht selten handelt es sich um Absolventen der Rekrutenschule der Schweizer Militärmusik. Es überhaupt in den Final zu schaffen, ist eine grosse Ehre und eine bemerkenswerte Leistung, denn in den abendlichen Finaldurchgang schaffen es nur noch gerade die fünf besten Teilnehmenden der jeweiligen Vorrundengruppe. Unter ihnen befand sich auch Dominic Liechti aus Kirchberg. Dieser behielt – trotz der relativ späten Startnummer und den sich nach dem langen Wettkampftag bemerkbar machenden Ermüdungserscheinungen – die eigene Konzentrationsfähigkeit und sein trommlerisches Können auf höchst eindrücklichem Niveau bei. Für diese sensationelle Leistung bei beiden seiner Vorträge wurde er mit dem fabelhaften dritten Schlussrang und damit einem Podestplatz belohnt. Einzig vom neu gekürten Schweizermeister Stefan Freiermuth (Fasnachtszunft Ryburg) sowie dem bisher amtierenden Schweizermeister Christophe Avanthay (Tambours de Chablais, Monthey) musste er sich mit bescheidenem Punkterückstand geschlagen geben.
Erfreuliches gibt es auch von anderen Einzelwettspielern zu berichten: So trommelte auch Stefan Lehmann in seiner Vorrundengruppe des T1 auf höchstem Niveau und durfte sich mit dem 16. Rang erstmals an einem Eidgenössischen Fest den goldenen Lorbeerkranz aufsetzen lassen. Komplettiert wurde das höchst erfreuliche Abschneiden der Kirchberger Tambouren durch Daniel Roth in der Kategorie T2 mit dem 8. Rang (bei 63 Teilnehmenden) sowie Toni Pittarello mit seinem 12. Rang in der Kategorie TV2 (ebenfalls bei 63 Teilnehmenden).
5. Rang in der Kategorie «Tambouren Perkussion»
Am Samstag fanden die Sektionswettspiele statt. Dort starteten die Kirchberger Tambouren ebenfalls in der Höchstkategorie S1 und ertrommelten sich den respektablen 16. Rang. Abgerundet wurde das Wettspiel mit einem 5. Rang in der Kategorie «Tambouren Perkussion». Dies zeigte einmal mehr auf, dass die Kirchberger Trommler gerade auch beim Showtrommeln schweizweit vorne mitmischen.
Morgenstund hat Gold im Mund...
Der Festsonntag schliesslich begann für einige sehr früh, da sich die Organisatoren des Festes in Bulle etwas ganz Besonderes ausgedacht hatten und den von der Basler Fasnacht bekannten «Morgestraich» morgens um vier Uhr kurzerhand in ihr schmuckes Altstädtchen verlegten. Am Vormittag fand dann im Beisein namhafter Politprominenz – weder der amtierende Bundespräsident Alain Berset noch der «höchste» Schweizer, Nationalratspräsident Dominique de Buman, liessen sich die Zeremonie entgehen – der offizielle Festakt statt. Seinen wahrhaft krönenden Abschluss erlebte das Eidgenössische dann mit einem fest- und farbenfrohen Umzug der rund 120 Formationen durch die Gassen von Bulle, der bei schönstem Hochsommerwetter über die Bühne ging.
Das 24. Zentralschweizerische Tambouren- und Pfeiferfest findet in Kirchberg statt
Besonderes Augenmerk legten die Kirchberger Tambouren diesmal auch auf die Organisation und Durchführung des Anlasses. Dies deshalb, weil es für sie in zwei Jahren selber ernst gilt: Sie werden am Wochenende vom 3. bis 5. Juli 2020 das 24. Zentralschweizerische Tambouren- und Pfeiferfest in Kirchberg durchführen. Bei diesem zweitgrössten Festformat in der Schweizer Trommelszene werden rund 1200 Einzel- und Sektionswettspieler aus 70 Formationen erwartet. Den Kirchberger Tambouren dürfte also auch in Zukunft – weder auf noch neben der Wettspielbühne – langweilig werden.
Stefan Jost