Das Niklaus-Leuenberger-Bier würdigt den Emmentaler Bauernführer
27.01.2015 Aktuell, Burgdorf, GesellschaftLetzten Freitag haben die Burgdorfer Brauer im Restaurant National das neue Niklaus-Leuenberger-Bier angestochen. Die Saisonspezialität würdigt den 400. Geburtstag des Bauernführers, dessen Wirken und Errungenschaften der Historiker Ernst Roth den rund 50 anwesenden Gästen in blumigen Worten ins Gedächtnis rief. Braumeister Oliver Honsel zapfte danach das Bier nach Pilsner Brauart aus hundert Prozent Schweizer Rohstoffen an, das bis in den Frühling erhältlich sein wird.
Es ist für die Burgdorfer Gasthausbrauerei schon zu einer Tradition geworden, dass sie ihre Spezialbiere einem historischen Ereignis oder – öfter – einer Persönlichkeit aus der Geschichte des Emmentals widmet. Die Bierfreunde erinnern sich daher gerne etwa an das «Henry Schiffmann» zu Ehren des ersten Burgdorfer Indienreisenden oder an das «Franz Schnyder» eingedenk des berühmten Regisseurs. Die heurige Bierspezialität sollte in dieser Reihe keine Ausnahme machen. Das Motiv für die Ehrenbezeugung lag dafür nachgerade auf der Hand, jährt sich im Jahr 2015 doch zum 400. Mal der Geburtstag von Niklaus Leuenberger. Grund genug für die Burgdorfer Gasthausbrauerei, das Andenken an den Bauernführer hochzuhalten.
Niklaus Leuenberger, vor 400 Jahren in Schönholz bei Rüderswil geboren, war der Anführer eines Untertanenbundes aus Bauern, der sich um das Jahr 1652 gegen die Stadtherren Berns gerichtet hatte. Nachdem er im Mai 1653 mit einem Bauernheer vor die Tore der Stadt gezogen war, verhandelten die gnädigen Herren mit den Bauern, um am Ende den Friedensvertrag von Murifeld zu unterzeichnen. Dieser Frieden war aber von nur kurzer Dauer: Die Stadt liess den Bauernkönig gefangen nehmen und wegen Landesverrats vierteilen. Trotz seines jähen Endes wurde Leuenberger unsterblich, weil er und seine Bewegung dringend nötige Reformationen in Gang gesetzt hatten. Die Burgdorfer Gasthausbrauerei würdigt die Verdienste Leuenbergers mit einer Bierspezialität aus hundert Prozent Schweizer Rohstoffen, die zusammen mit dem Bauernführer auch die Landwirte ehren soll, welche die für das Bier benötigte Gerste und den Hopfen anbauen. Die Gerste stammt denn auch aus der Region um Burgdorf. Sie und der Stammheimer Hopfen verleihen der nach Pilsner Brauart hergestellten naturtrüben Bierspezialität ihre goldene Farbe, ihren schlanken Körper, ihre angenehme Bittere und das fruchtig-feine Bouquet. Erhältlich ist sie ab Montag, 26. Januar 2015 bei den üblichen Händlern und Gastwirten, im Sortiment soll sie bis in den Frühling hinein bleiben.
Stefan Herrmann