Auf Fraubrunnens höchstem Gebäude (40 m), dem Getreidesilo der Mühle Fraubrunnen Hans Messer & Co. AG,  hat sich in diesem Frühjahr ein Turmfalkenpaar niedergelassen und aus seinen ausgebrüteten Eiern sind kürzlich Jungvögel geschlüpft.

Der Bestand des Turmfalken (lat. falco tinnunculus) ist in der Schweiz gefährdet, da es ihm häufig an geeigneten Nistplätzen fehlt. Er bevorzugt Felsvorsprünge oder eben Nischen auf Kirchtürmen, aber auch auf Getreidesilos.

Die Idee, auf dem Siloturm einen Falkenkasten anbringen zu lassen, kam von einem Mitarbeiter der Mühle und Vogelfreund. Die Mühle Fraubrunnen hat die Idee aufgenommen und installierte in dem Falkenkasten auch noch eine Kamera. Sie leistet so nicht nur einen Beitrag zur Biodiversität, sondern ermöglicht es einer breiten Öffentlichkeit, das Familienleben der Turmfalken über ihre Website www.muehle-fraubrunnen.ch mitzuverfolgen. 

Mitte April legte das Weibchen sechs Eier, die es seither ausgebrütet hat. Nun sind schon mehrere Küken aus ihren Eiern geschlüpft und werden von den Eltern beschützt und gefüttert (vor allem mit Mäusen), bis sie nach vier bis fünf Wochen flügge werden und das Nest verlassen. Gleichzeitig plant die Mühle Fraubrunnen, ein «Falkenbrot» zu lancieren. Mit einem Teil des Erlöses wird der «Berner Vogelschutz BVS» unterstützt. Das Falkenmehl wird an die Bäckereien in der Region vertrieben, wo dann das «Falkenbrot» gekauft werden kann. Konsumenten, die ihre Brote gerne selber backen, können das Mehl einschliesslich Rezept selbstverständlich auch direkt bei der Mühle beziehen.

Zuletzt stellt sich vielleicht noch die Frage, was hat ein Falke mit Mehl zu tun? An Brot oder Getreide sind Falken zwar nicht interessiert, aber als geschickte Mäusejäger sind sie dem Müller natürlich von Nutzen. Es ist ein Geben und Nehmen, auch zwischen Mensch und Tier.

zvg

www.muehle-fraubrunnen.ch/pages/de/-Webcam.html