Leben versprühende Aquarelle
04.04.2013 Aktuell, Kultur, Koppigen
Das Wohn- und Pflegeheim St. Niklaus in Koppigen wartet wieder einmal mit einer ganz besonderen Ausstellung auf: Die Wynigerin Margrit Stalder zeigt auf insgesamt 61 Bildern die riesige Vielfalt von Ausdrucksmöglichkeiten, die mit der Aquarellier-Technik – und verschiedensten kleineren Hilfsmitteln – möglich sind. Die zarten, feinen Blumen in Rosa, Blauweiss, aber auch kräftigen Rottönen, die Tiere, die Landschaften im Frühjahr, Herbst und Winter, die Früchte und Gemüse, aber auch die abstrakten Bilder ziehen den Betrachter unweigerlich in ihren Bann. Lebendig und farbenfroh, voller Details und doch grosszügig gemalt, Höhen und Tiefen, Schatten und Licht perfekt eingesetzt, die Farben immer stimmig zum Thema des Bildes – das sind die Markenzeichen von Margrit Stalder. Faszinierend ist ausserdem, wie meis-terhaft die Wynigerin es versteht, auf jedem Bild mindestens eine weisse Stelle offenzulassen – beim Aquarellieren etwas vom Schwierigsten –, wie experimentierfreudig sie aber auch mit Hilfsmitteln und anderen Techniken umgeht, wenn es darum geht, Akzente in ihren Bildern zu setzen. Herausragend sind etwa die Zinnien, Schneeglöckchen, Quitten, bei denen man fast glaubt, sie anfassen zu können – oder die emmentalischen Winterlandschaften, bei denen man schier die Bise zu hören vermeint.
Wissen weitergeben ist ihr wichtig
Seit nunmehr 15 Jahren ist die Lehrerin, die immer schon kreativ tätig war, dem Aquarellieren verfallen. «Bereits nach dem ersten Kurs an der Volkshochschule, den ich 1998 besuchte, wusste ich, dass dies die Technik ist, die mir entspricht.» Über Jahre hinweg besuchte sie immer wieder verschiedenste Aquarellier-Kurse, gab ihr Wissen aber auch schon bald an Interessierte weiter – so etwa als Angebot der Schule in der Oberstufe, wo sie bis heute Aquarellier-Kurse anbietet.
«Hier ist ein guter Ort für meine Bilder»
Dass sie nun im Wohn- und Pflegeheim St. Niklaus ausstellen darf, freut Margrit Stalder sehr: «Mir ist hier schon rein von den Räumlichkeiten her sehr wohl und das ist für mich sehr wichtig. Denn bevor ein Bild auf dem Papier entsteht, trage ich die Idee dafür meist über längere Zeit mit mir herum, gehe sozusagen schwanger damit.» Nach der «Geburt» eines Bildes komme aber eben stets auch die Phase des Loslassens: «Und das ist fast ein wenig wie mit richtigen Kindern – wenn man weiss, dass sie an einen guten Ort kommen, fällt einem das Abschiednehmen viel leichter.»
Genau ein solcher Ort sei das Wohn- und Pflegeheim St. Niklaus: «Bereits während der drei Tage, an denen wir die Bilder aufhängten, nahmen die Leute hier Anteil an dem, was ich mache – Bewohner/innen, Personal und Besucher/innen. Sie schauten sich die Bilder an, gaben Kommentare ab und kamen mit mir ins Gespräch, das imponierte mir sehr und beeindruckt mich immer wieder aufs Neue.»
Nun freut sich Margrit Stalder, dass ihre Bilder noch bis am 31. Mai in und um die Cafeteria ausgestellt bleiben.
Andrea Flückiger
Öffnungszeiten: täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr; Margrit Stalder ist am Sonntag, 14. April (14.00 bis 17.00 Uhr), Mittwoch 24. April (14.00 bis 16.00 Uhr), und Sonntag, 19. Mai (14.00 bis 17.00 Uhr), jeweils anwesend. Finissage: Freitag, 31. Mai, 15.00 bis 17.00 Uhr.
Sie können mit der Künstlerin aber auch gerne einen persönlichen Termin vereinbaren: Tel. 034 415 15 67 oder margrit.stalder@gmx.ch